Teil 2

Muravera-Orosei

 

18. April bis 27. April

 

 

Von Muravera nach Capo Palmeri

 

7 Uhr  saß ich im Boot, genoss die kühle Morgenluft und paddelte auf Punta Tramatzu zu.

Vorbei am Torre di Porto Corallo.

 

 An der Küste glitten kleine Ansiedlungen und Residenzgebiete an mir vorbei.

 

Ich genoss die ruhige See, nur ein schwacher Nordwest fächelte kühle Luft von den Bergen. Bis zum Capo Lorenzo paddelte ich flott ca. 6 km an felsiger Küste entlang.

 

Nach dem Kap Lorenzo öffnete sich die Murtas Bucht mit körnigem Sandstrand. Die Einsamkeit und Abgeschiedenheit gefielen mir so sehr, dass ich auf Anhieb beschloss, hier den Rest des Tages und die Nacht zu verbringen.

Ich baute mein Zelt in der Bucht auf. Nach all der Hektik am Strand von Torre Salinas fühlte ich hier tiefe Ruhe und ließ die Zeit bis zum Abend mit süßem Nichtstun vergehen.

 

Am Abend wurde es dann spannend. Schon den ganzen Tag hatte ich an meine Kottelets gedacht, die ich mir heute Abend in der Pfanne braten wollte. Ich freute mich unbändig über den Schmaus

 

Leider hatte ich Öl zum Braten vergessen. Also schnitt ich die Speckränder ab und briet das Fett für sich allein aus. In dem ausgelassenen Fett briet ich meine Kottelets an. Gewürzt mit Salz und Pfeffer verspeiste ich sie mit großem Heißhunger.

Wenn auch außer mir kein Mensch am Strand war, so musste ich erstaunt feststellen, dass ich hier nicht unbeobachtet war. Denn hinter dem Strand begann militärisches Sperrgebiet und an der Nordseite der Bucht schaute ab und zu eine Radarschüssel über die Bergkuppe zu mir zum Strand hinunter.

 

Nach meinem generösen Abendbrot spazierte ich noch am Militärzaun entlang.

Hinter der Düne stieß ich auf einen toten Fluss, der nicht den Durchbruch zum Meer geschafft hatte.

 

Einsamer Strand und wunderbareAbendstille

 

Von Capo Palmeri nach Santa Maria Navarese

 

Nun paddelte ich zügig fast 12 km an Felsküsten und Kaps vorbei.

Hier der Caletta di Torre mit dem Turm San Giovanni.

Ca. 11 Uhr kam ich am Sand-Strand Melisenda vorbei. Er gefiel mir und ich legte an.

 

Kaum war ich aus meinem Boot ausgestiegen, kamen plötzlich aus allen möglichen Aus- und Zugängen zum Strand Menschen hervor, die dort wohnten. Sie grüßten freundlich, schauten sich mein Boot an und plauderten ein wenig über meine Reise.

Ich spürte, wie ich intensiv beobachtet wurde und konnte hier natürlich nicht bleiben.

Auf Capo Sferra Cavallo zu

 

Das Capo Sferra Cavallo umrundet.

 

Der rote Fels, der ein Kennzeichen einer ganzen Landschaftsregion ist.

Ich paddelte weiter die Felsküste entlang bis ich gegen 16 Uhr eine kleine rote Kiesbucht fand. Das war auch höchste Zeit, denn nach Melisenda hatte ich schon wieder meine 12 km gepaddelt.

 

Der Kiesstrand, an den ich  jetzt anlegte, war nicht sehr groß, aber wunderschön von roten Felsen umgeben. Wie ich so allmählich herausfand, war es wohl der Sirboni Strand und die Bucht hieß Cala e Luca.

 

Hier gab es seltsame Felsfiguren, die die Phantasie beflügelten.

Um Handy Kontakt mit der Heimat zu haben, musste ich allerdings noch eine kleine Abendwanderung den Berg hinauf unternehmen.

 

Mit Blick in die Bucht hatte ich auch Handykontakt.

 

5 Uhr aufgestanden und einen herrlichen Sonnenaufgang erlebt. Das schönste Geschenk war für mich allerdings die Stille des Meeres und der leise Wind, der mir jetzt wärmer erschien, als die Tage vorher. 

 

Die ganze Felsküste leuchtete im morgendlichen Sonnenrot.

 

 Von Anfang an begleitete mich eine malerische Küste in rot.

 

An diesem kilometrlangen Sandstrand der bis Torre di Bari reichte, konnte ich nicht ohne weiteres anlanden, denn der große körnige Strand hob sich an der Wasserkante fast 1 m steil nach oben. Dann folgten 5 m flacher Kiesstrand und daran anschließend stieg noch ein Sandstrand mindestens 2 m in die Höhe.

 

Also paddelte ich geduldig in der Nähe des Strandes nordwärts, erfreute mich auch immer wieder an den Pinienhainen, bis ich auf gute Sicht zum Torre di Bari kam.

 

Die Gegend um den Torre war Residenzland vom Feinsten. Schicke Villen, vornehme Hotels und sogar ein geöffnetes Restaurant. Dort trank ich meinen geliebten Capucino, aß ein Kuchenstück dazu und brach anschließend zu einem längeren Spaziergang auf.

 

Als ich gegen 14 Uhr wieder zu meinem Boot zurück kam, musste ich leider feststellen, dass sich der Wind auf Südost gedreht und ordentlich aufgefrischt hatte. Eine beachtliche Brandung rollte bereits auf den Strand zu, sodass ich nicht mehr ohne weiteres ablegen konnte.

 

 Im Gegensatz dazu war es am Nordstrand des Torre ruhig. Schnell entschlossen transportierte ich mein Boot von der Süd auf die Nordseite. Ein zweistündiges Unterfangen!

 

Der weite Torre di Bari Strand.

 

Der Torre di Bari vom nahen Pinienwald aus gesehen.

16 Uhr legte ich ab und paddelte mit Rückenwind zum Cea Strand.

 

 Ich fand auch auf der Südseite eine ruhige Anlege-Stelle und als ich das Boot auf den Strand hievte kam mir ein freundlicher Mann zu Hilfe.

 

Es war Alain, der französisch sprechende Kanadier.  

Alain machte hier mit seiner Frau Urlaub. So erfuhr ich viel über Kanada.

 

Der Strand gefiel mir gut und so plante ich, hier auch für die Nacht zu bleiben.

Als es dämmerte, hatte ich den Strand für mich allein und baute mein Zelt auf.

 

Diese Nacht wachte ich gegen 24 Uhr auf und hörte die See stark rauschen. Vorsichtshalber ging ich mit der Stirnlampe zum Boot. Ich sah, dass der Wasserstand gestiegen war und die Brandungswellen schon an das Boot schlugen.

Der gestrige Ostwind hatte einen Schwell aufgebaut, der erst heute Nacht zum Tragen kam.

Es half alles nichts, halb schlaftrunken musste ich das Boot 3 m weiter den Strand hoch ziehen.

 

Gegen 6 Uhr morgens ging die Sonne wieder mal blutrot auf.

 

Gegen 8.30 legte ich ab und paddelte sofort auf den Leuchtturm von Bela Vista nahe der größeren Stadt Tortoli zu.

 

Die Stadt Tortoli von See aus gesehen.

 

Ganz oben auf dem Fels thront der Faro Bellavista bei Tortoli.

 

Der Leuchtturm ein imposantes modernes Gebäude.

Eigentlich hatte ich mir erhofft, hinter dem Kap Bela Vista eine geschützte Anlegestelle zu finden, weil mittlerweile der Ostwind so stark aufgefrischt hatte, dass eine beachtliche Brandung auf die Ostküste rollte. Aber es bot sich nichts in passabler Entfernung an, sodass ich das Unterfangen aufgab und nun mit Nachdruck Richtung Maria Navarese weiter paddelte.

 

Gegen 4 Uhr nachmittags erreichte ich den Ort Maria Navarese, der auch einen schönen Sandstrand hatte.

Ich sah mit einem Blick, dass ich hier nicht anlegen konnte, denn ich hatte mal wieder einen der typischen Strände mit steil abfallender Sandbank vor mir, an den jetzt eine mächtige Brandung schlug.

Schließlich blieb mir nichts anderes übrig, als mit einer gewissen Unverfrorenheit in die Marina zu paddeln und an einer schrägen Rampe für Boote anzulegen.

Im Hafencafee trank ich 2 Capucino und ging anschließend zum Hafenkapitän ins Nachbargebäude. Der Mann war so freundlich, dass ich selbst trotz meiner bescheidenen Italienischkenntnisse, sofort verstand, dass das kein Problem sei. Selbst als ich betonte „tutti la notte“  winkte er mit „no problema“ ab.

Als ich aus dem respekteinflößenden Haus wieder unter freiem Himmel stand, jubelte ich in mich hinein. Sofort war mir klar, dass ich auch hier auf dem Marinagelände meine Nacht verbringen würde.

 

Hier malerisches Eck am Torre di Navarese.

 

Nachdem ich nun geltend machen konnte mit einem eigenen Boot in der Marina zu liegen, machte ich mich landfein und spazierte durch Maria Navarese, ......

 

....... bis ich ein schönes Restaurant gefunden hatte.

Außen mit blühenden Geranien geschmückt und Innen mit einer freundlichen Bedienung besetzt, fühlte ich mich hier sehr wohl. Ich bestellte ein Steak mit einer guten Portion gemischtem Salat und eine Flasche  eiskaltes 0,66 l Lagerbier. Das hat einfach himmlisch geschmeckt.


Da ich nun aber wusste, dass ich mir in der Morgenfrühe im Hafen kein Frühstück machen könne, fragte ich den Herrn Ober, ob ich mir noch ein Sandwich bestellen könne. Aber der Mann war derartig entrüstet über mein „Anliegen“  besser noch „Ansinnen“, dass ich mich tausendmal entschuldigen musste, in einem so vornehmen Lokal so etwas vorgebracht zu haben. „Wir haben nur Essen, dass am Tisch gegessen wird“ wurde ich belehrt. Und um den Lapsus wieder gut zu machen, lobte ich ausdrücklich das gut gebratene Medium-Steak. Die Welt war wieder in Ordnung, aber mein Problem noch nicht gelöst. Als der Mann mal innen verschwand, wickelte ich mir die Hälfte meines großen Steaks in eine Serviette und ließ das Ganze in meiner Fototasche verschwinden. Gott sei Dank, das Frühstück für Morgen früh war gesichert.

 

Meditation auf steinigen Gestaden.

 

Im Hafen setzte ich mich auf eine Bank und spielte den abendlichen Geniesser des Sternenhimmels bis auch die letzten Heimkehrer auf ihren Yachten verschwunden waren. Nun holte ich meine Isomatte und Schlafsack aus dem Boot und verdrückte mich in den Schatten der Grenzbüsche.

Die Nacht war schlimm. Die Isomatte war zu hart und ständig wurde ich von Mücken gestochen. Gegen 4 Uhr setzte ich mich auf eine Bank unter einer Laterne.
Nach einer Weile schleppte ich im Dunklen meine Schlafutensilien zum Boot. Mithilfe der Stirnlampe konnte ich alles im Boot verpacken. Gegen 6 Uhr morgens, es dämmerte noch, paddelte ich bereits aus der Marina hinaus.

Von Santa Maria Navarese bis Orosei

 

Erklärtes Ziel für heute war die Grotte del Fica. 21 km Fels- und Steilküste lagen vor mir. Anfangs trieb mich ein leichter Südost an und ich passierte gegen 11 Uhr das Capo di Santu.

 

Die Steilküste der Serra Argius

 

Mit zunehmendem Wind hielt ich mich 100 bis 200 m von der grandiosen Steilküste entfernt auf Kurs. Ich war überwältigt von der Schönheit der gewaltigen monolithischen Blockküste an der Serra Argius

 

Für eine kleine Pause fand ich einen tiefen schluchtartigen Riß in der Küste, in den ich vorsichtig hinein paddelte.

 

Auf dem Grund der Schlucht, den das Sonnenlicht nicht erreichte, war es schon ein wenig schaurig. Fast als würde man in einer Grotte paddeln. Ich öffnete noch eine Nusstüte, um etwas zum Knabbern zu haben, machte dann aber, dass ich wieder ans Tageslicht kam.

 

Die Lage der Fica Grotte konnte ich nur deswegen ahnen, weil ständig ein Strom von kleinen Motorbooten auf einen gewissen Punkt zufuhr. Als ich nun endlich gegen 15 Uhr diesen Punkt erreicht hatte, konnte ich eine Absperrung vor der Grotte erkennen.

 

Ich paddelte  an der Steilküste weiter bis zu dem kleinen Strand Cala Biriola.

 

Strand und Felsen waren schloh weiß, das glasklare Wasser der Bucht türkisfarben und die außen liegende See tiefblau. 

 

Die Bucht war betörend schön, so dauerte es nicht lange bis auch ein kleines Motorboot hier anlegen wollte.

 

Ich erkannte nicht sofort, dass das Boot havariert war und hier nur anlegen wollte, um Hilfe zu holen. Wir zogen das Boot ein Stück auf den Strand und eine halbe Stunde später kam Hilfe in Form eines großen Motorbootes. Dieses Boot warf allerdings so große Wellen auf, dass sie über den Süllrand in mein Boot schwappten.

 

Die Entleerungsprozedur dauerte lange, die Sachen mussten mal wieder  zum trocknen aufgehängt und ausgebreitet werden und ehe ich mich versah war der Abend herangerückt. Es kehrte an der Küste Ruhe ein und Motorboote waren nicht mehr zu hören.

 

Ich richtete mich darauf ein, hier die Nacht zu verbringen. Ab und zu hörte ich ein komisches Klicken, das ich erst nicht deuten konnte, bis ich in meinem Boot einen Stein entdeckte, der wohl von der Felswand herunter gefallen sein musste. Ein Blick auf den Strand zeigte mir dass hier dauernd Steine herabfielen.

Ich zog mich auf den südlichen Teil der Bucht zurück, baute auch dort mein Zelt auf und war nun sicher außerhalb der Gefahrenzone zu sein.
Der Abend war noch entspannt und sehr schön. Nur die Sache mit den herunterfallenden Steinen verfolgte mich auch im Traum.

 

Für heute war Cala Ganone mein Ziel. Doch diese Stadt wollte ich nicht direkt ansteuern, sondern erst der steilen Felsküste folgen und in der Cala Luna eine längere Rast machen.

Nach 4 Stunden kommt Cala di Luna in Sicht. Es war, als wenn  ich eine andere Welt betreten hätte. In dieser kleine Bucht, von hohen Bergen umgeben, sodass es hier fast windstill war, spielte sich ein intensives Strandleben ab. 

 

Hier die Grotten von Cala Luna

Die rotweißen Felsen an den Küstenrändern hoben das blaue Meer in impressionistischer Weise hervor.

 

Ich legte am südlichen Ende der Bucht an, holte sofort meine Isomatte heraus und genoss die Sonne und den kühlen Wind. Ein himmlischer Moment der Entspannung und Ruhe.

 

Hinter der Stranddüne staute sich wie so oft ein kleiner Fluss, der aus den Bergen kam. Über sein Wasser hinweg sah man auf einen runden Pavilion, der hier als Bar fungierte. Ich hätte hier gerne etwas gegessen, aber leider war er geschlossen.

 

Schließlich breche ich gegen 15 Uhr wieder auf und paddle dicht am Ufer Richtung Ganone. Immer wieder schaue ich auf die Grotten, deren höhlenartigen Eingänge zum Entdecken und Erforschen einladen.

 

Als ich aber aus der Bucht allmählich heraus kam, wurde es richtig stürmisch. Ein kräftiger Gegenwind mit starken Böen, der auch oft die Richtung von Westen bis Osten wechselte, verlangte von mir eine kräftige, pausenlose  Paddelei. Vor allem bei den Böen musste ich alles geben. Tief geduckt holte ich zu einem langen starken Paddelschlag aus und musste feststellen, dass ich auf der Stelle stand. Aber auch die Natur musste Luft holen und so gab es immer wieder die Möglichkeit, ein paar Meter voran zu kommen.

 

Nach 2 Stunden erreichte ich endlich Cala Ganone und seinen langgezogenen Sandstrand.  Allerdings war auch hier ein hoher Schwell, sodass ich einiges an Wasser übernahm.

 

Nach 2 Stunden erreichte ich endlich Cala Ganone und seinen langgezogenen Sandstrand.  
Das Boot zog ich aus der Brandung. Dann setzte ich mich auf den Sand und schaute aufs Meer hinaus, als wäre ich nicht vor einer Minute noch Akteur gewesen. Das ist so typisch, sobald man das Wasser hinter sich gelassen hat, vergisst man schnell die Mühen und ist nur noch Zuschauer.

 

Die Stadt Cala Ganone am Berghang.

Ich zog mir eine Ausgehhose an und machte einen Spaziergang durch Ganone. Ein vornehmer Ort, in dem man aber auch einen Supermarkt fand. Ich kaufte mir ein abwechsungsreiches Abendessen ein.

Zurück am Boot, stellte ich fest, dass der Wind mindestens auf 30 bis 40 km/h zugenommen hatte. Es dämmerte schon und mir blieb nichts anderes übrig als hier mein Zelt aufzubauen. Leider musste ich höllisch aufpassen, dass der Wind es mir nicht aus den Händen riss.
Ich hatte es gut hinbekommen und wollte gerade meine Iso-Matte ins Zelt bringen, als der Wind mir die Matte aus den Händen riss. Wie ein Drachen stieg sie in die Höhe und mir blieb nichts anderes übrig, als hinterher zu rennen. 


Das hatte ein Hund gesehen und meine Rennerei wohl falsch interpretiert. Jedenfalls spürte ich plötzlich einen Schmerz am Oberschenkel, den ich nicht deuten konnte, denn ich bekam meine Isomatte gerade in diesem Augenblichk zu fassen. Welch ein Glück einerseits, aber nun bemerkte ich den Hund, drehte mich um und schrie ihn an. Er ließ von mir, doch als ich wieder den Schmerz spürte, wusste ich, dass mich der Hund gebissen hatte.

Leicht humpelnd ging ich zum Zelt zurück und nun waren Hund und Menschen nicht mehr zu sehen. Die Wunde brannte die ganze Nacht.

 Um Klarheit über die Auswirkungen des Bisses und die Wunde zu bekommen, suchte ich am nächsten Tag einen Arzt auf. Er desinfizierte meine Wunde und verband sie. Also legte ich einen Ruhetag in Cala Ganone ein.

 

Am nächsten Morgen setzte eine gewisse Wetterberuhigung ein. 9 Uhr war es dann so weit, dass ich den Strand verlassen konnte. Beim Sitzen im Boot schmerzte leider der Hundebiss.

 

An felsiger Küste vorbei. Mit großem Einsatz paddlte ich knapp 5 km auf die Osalla Küste des Golfes von Orosei zu.

 

Als ich dann die Küste erreichte und glaubte, ich könne mühlos am Strand anlegen, wurde ich enttäuscht. Vor mir tat sich ein steiler Sandstrand auf, an den ich nicht anlanden konnte. Unermüdlich paddelte ich nordwärts in der Hoffnung eine Landestelle zu finden. Der Strand schien endlos. Erst als eine Sturmmauer auftauchte, die zu einem künstlichen Hafen gehörte, war der Strand flacher und ich landete ungefährdet an.

Trotz aller Enttäuschung war mein Anlegeplatz doch eine gute Wahl, denn ich hatte den Strand für mich und konnte mir mit dem Aufbau des Zeltes Zeit lassen. Irritierend war nur, dass 2 mal Hubschrauber direkt über meinen Kopf hinweg flogen. Ich fühlte mich zwar beobachtet, aber Konsequenzen hatte es keine.

 

Am nächsten Tag stand ich schon 5 Uhr auf und lief 4 km nach Orosei. Gegen 9 Uhr bekam ich einen Bus direkt nach Tortoli. Ich stieg dort in einen wartenden Bus um und fuhr auf der Straße 125 nach Muravera. Die Busverbindungen klappten wunderbar und so war ich zwischen 16 und 17 Uhr in Muravera. Mein Auto stand auf dem Parkplatz wie ich es verlassen hatte. Gegen 19 Uhr machte ich mich auf den langen Weg nach Orosei. 22 Uhr erreichte ich Orosei und fuhr zu meiner Marina, um dort zu parken.

Zurück am Zelt genoß ich in aller Ruhe um Mitternacht mein Abendbrot mit einer Dose Bier unter dem funkelnden Sternenhimmel.

 

 

Bilder aus dem Bus an einer Haltestelle.

Der Steinbruch von Orosei war nachts hell erleuchtet.

 

Heute, Donnerstag, wollte ich mir einen Ruhetag gönnen und mich ein wenig genauer in Orosei umschauen. Mit dem Aufstehen hatte ich es diesmal nicht eilig und gefrühstückt wurde in aller Ruhe. Es gab auch keine Hubschrauberflüge mehr.


Mittags fuhr ich nach Orosei und fand in der Nähe des Steinbruchs einen Euro-spin Supermarkt. Ich frischte meine Speisekarte auf und kaufte Obst und Gemüse. In den Bars bestellte ich Capucino und aß Schokoladenhörnchen dazu. Auch schrieb ich mit Vorliebe mein Tagebuch in einer Bar. Um etwas von den Gewohnheiten der Einwohner zu erhaschen, waren die kleinen Läden bestens geeignet, Kaufgewohnheiten und einen kleinen Schwatz zu beobachten, gehörten dazu. Nicht zuletzt suchte ich auch nach einem geeigneten Parkplatz.

Da ich den nächsten Tag weiter paddeln wollte, musste ich heute Abend das Auto in Orosei parken  und zur Marina mit dem Fahrrad zurück fahren.

 

Teil 3

 

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